Na ihr Lieben,
hier kommt endlich mein neuer Newsletter! Sorry für die lange Wartezeit, ich geb zu, erst war ich bissel faul. Als den NL dann fertig hatte, ging auf meiner Anbieterseite gar nichts mehr, weil das Design geändert wurde. Und dann hab ich ewig kein Internet gehabt. Aber ich hab viel erlebt in der letzten Zeit: Ich wurde abgeschleppt, hab am Strich gestanden, wurde schwerstverwundet, hab wilde Tiere gesehen… Aber alles der Reihe nach:
Am 28.07.2007 ging’s ja endlich los in den Urlaub. Ich habe mich mit Stephie (Goethe-Praktikantin) beim Flughafen getroffen und wir sind über Brisbane nach Darwin geflogen (liegt im Norden). Dort haben wir dann Leonie (auch Goethe-Praktikantin) getroffen. Wir sind dann für eine Nacht (5 Std. – haha) in ein Hostel. Die Temperatur dort oben im Northern Territory ist überhaupt nicht zu vergleichen mit Sydney in New South Wales. Während es in Sydney noch tiefster Winter war, hatte wir dort oben schwüle Hitze.
Am nächsten Morgen haben wir dann unseren Mietcamper „Cheapa Campa“ abgeholt. Mit dem ging es dann auch gleich los Richtung Kakadu-Nationalpark (da kommt demnächst übrigens ein Film raus [Roque], der dort spielt – ist vom gleichen Regisseur wie „Wolfs Creek“ -> angucken). Dort haben wir uns viele Felsmalereien angeschaut und (kleinere) Walks gemacht. Das Highlight war eine Bootsfahrt auf dem Yellow River. Dort haben wir Krokodile in freier Wildbahn gesehen! Das war echt beeindruckend! Besonders ein richtig groß geratenes Krokodil, das direkt auf das Boot zugeschwommen kam. Da Krokodile bis zu 2 m aus dem Wasser springen können, ist das Boot dem Krokodil rückwärts ausgewichen. Was auch noch unheimlich war: Alle 30 Touries wollten natürlich tolle Fotos von dem Kroko machen und sind rüber auf die linke Seite, wodurch sich das Boot natürlich extrem nach links geneigt hat. Einen Seeadler hatten wir auch noch gesehen! Der sah echt riesig aus und auch wunderschön.
Als nächstes haben wir uns den Katherine-Nationalpark angeschaut. Das Highlight dort war die Katherine Gorge (Schlucht), wo wir eine Frühstücksfahrt gemacht haben und somit in den Sonnenaufgang gefahren sind.
Zuletzt ging es dann noch in den Lichfield-Nationalpark. Der hat uns am besten gefallen! Dort gibt es nämlich überall Wasserfälle, wo man sogar baden kann – super! Von den Bade-Wasserfällen hat uns der Plunge Pool (hört sich so süß an) am besten gefallen. Der war zwar mehr wie ein breiter Bach, aber wir konnten dort überall schön rumklettern und uns ins flache Wasser legen. Ein weiteres Highlight war der „Termiten Friedhof“. Die dortigen Termiten bauen riesige Hügel, die wirklich wie graue Grabsteine aussehen!
Dann war die Woche auch schon um und wir sind zusammen nach Brisbane geflogen. Dort haben Stephie und ich uns von Leonie verabschiedet und sind dann wieder in den Nord-Osten nach Cairns geflogen. Dort haben wir einige Nächte in Hostels verbracht (erst in nem teuren, dann in dem billigsten), während wir nach nem Camper gesucht haben, den ich kaufen wollte. Das hat sich dann doch als schwieriger rausgestellt als gedacht. Schließlich haben wir bei ner VW-Werkstatt von nem jungen Deutschen nen Van gefunden, einen Nissan Vanette. Den habe ich dann für 2.200 $ gekauft, sowie für ca. 500 $ Holz für ein Bett, ne Matratze und halt Campingequipment.
Dann ging’s endlich los. Als erstes Richtung Norden zum Cape Tribulation. Die Wälder dort waren richtig tropisch, aber leider war das Wetter nicht ganz so gut. Wir haben trotzdem ein paar Walks gemacht und haben sogar 2 x einen Cassowary (dt.: Helmkasuar) gesehen! Das sind Laufvögel, die vom Aussterben bedroht sind. Jedoch können die auch recht gefährlich sein, da sie wie die Raptoren in Jurassic Park eine riesige scharfe Mittelkralle haben, mit der sie einen richtig aufschlitzen können! Als wir dann tatsächlich einen im Wald am Straßenrand gesehen haben, bin ich natürlich sofort raus zum Fotos machen. Als der Cassowary dann aber auf die Straße kam, war mir das doch recht unheimlich, so dass ich schnell hinters Auto bin.
Schließlich ging es dann noch mal für eine Nacht nach Cairns. Am nächsten Tag haben wir eine Schifffahrt zum „Outer Reef“ (äußeres Großes Korallenriff -> Great Barriere Reef) gemacht. Während der Fahrt ging es uns dann nicht ganz so gut, obwohl wir noch schnell Tabletten gegen Seekrankheit genommen hatten. Als wir dann nach 1 ½ Std. endlich angekommen sind, ging es ins Wasser zum Schnorcheln. Das war echt toll gewesen! Aber ich habe es mir trotzdem noch bunter vorgestellt. Mit einer Ohne-Batterie- aber Unterwasser-Kamera habe ich auch tolle Fotos gemacht. Allerdings habe ich die leider nicht in elektronischer Form, so dass ihr warten müsst, bis ich sie euch persönlich zeigen kann. Natürlich hab ich mir auch wieder wehgetan (war ja klar): Ich bin mit der rechten Wade hinten am Riff lang geschrammt. War eigentlich gar nicht so schlimm, aber als ich eine Viertelstunde später (!) aus dem Wasser raus bin, hat das immer noch superdoll geblutet (nein, Haie hab ich zum Glück nicht angelockt)! Später hatten wir noch einen zweiten „Schnorchelgang“, der natürlich auch aufregend war: Stephie und ich sind bissel zwischen den etwas höheren Korallen rumgepaddelt und haben dann nicht mehr rausgefunden! Die Korallen wurden auch immer höher, so dass kaum noch Platz zum Drüberschwimmen war. Da die Schiffscrew schon das Zeichen zum Weiterfahren gegeben hatte und wir da immer noch nach nem Weg gesucht hatten, kamen dann zwei Männer von der Crew mit nem Motorboot in unsere Nähe und haben uns rausnavigiert. Haben dann sogar noch Ärger bekommen!
Am nächsten Tag ging es dann von dort aus in einem Bogen übers Inland (wir haben dort einen 500 Jahre alten Feigenbaum besichtigt, der unglaublich riesig war!) Richtung Ostküste und von dort aus nach Süden gefahren. In Townsville haben wir 2 Tage verbracht. Die Stadt ist echt wunderschön, aber abends ist da echt gar nichts los. Da der Van nach ner langen Fahrt komische Geräusche, wie kochendes Wasser, gemacht hat, habe ich ihn in eine Werkstatt gegeben. Wir sind dann den Tag über mit der Fähre nach Magnetic Island gefahren. Eigentlich wollten wir dann spontan dort übernachten, aber alle Hostels waren komplett ausgebucht. Wir haben dann den Tag am Strand mit sonnen, baden und damit, in einem Reifen zu sitzen, der von einem Motorboot gezogen wird verbracht. Das war super lustig!!! Wenn ihr die Gelegenheit habt, probiert das unbedingt mal aus! Für die Reparatur des Vans hab ich dann fast 170 $ bezahlt.
Unser nächstes Ziel war Airlie Beach, aber bis dorthin sind wir nicht gekommen. Denn mitten auf dem Highway, hat der Van echt merkwürdige Geräusche gemacht und wurde immer langsamer. Schließlich ist er einfach ausgegangen. Tja, da standen wir nun. Zum Glück hat ein paar Minuten später schon ein Australier angehalten. Er ist dann noch mal 20 km zurück zu nem Freund gefahren und hat ein Abschleppseil geholt. So wurde ich zum ersten Mal in meinem Leben abgeschleppt! War echt unheimlich und ich dachte ein paar Mal, dass ich seinem Auto gleich rauffahre. Er hat uns bis nach Proserpine (Nachbarort von Airlie Beach) zu RACQ gezogen (der australische ADAC). Der Automechaniker hat uns dann auch gleich gesagt, dass der Motor komplett ausgebrannt und der Wagen somit Schrott ist! War natürlich erstmal ein Schock, da ich ja auch davon ausgegangen bin, den Wagen vor meiner Abreise nach Deutschland hier wieder zu verkaufen. Wir haben dann zwei Nächte auf dem Feld hinter der Werkstatt übernachtet. Ich habe das Auto und die Versicherungen abgemeldet und mir für die nächste Woche einen Flug zurück nach Sydney gebucht. Dann sind wir mit dem Bus nach Airlie Beach gefahren, wo wir eine Nacht im Hostel gebucht hatten. Airlie Beach ist ein kleiner süßer Ort bei den Whitsundays (große Inselgruppe), voll mit jungen Leuten in Partylaune. Wir haben dort sogar einen Job gefunden: Wir haben abends für drei Stunden Flyer verteilt. Dabei mussten wir die ganze Zeit an einer Stelle stehen und durften einen Strich auf der Straße nicht übertreten, da dort das Privatgrundstück endete. Unser Lohn war freie Unterkunft im Hostel sowie Dinner (was richtig doll lecker war). Nach dem Flyer verteilen ging es dann immer noch feiern!
Am 22.08.2007 bin ich dann über Brisbane wieder zurück nach Sydney geflogen und wieder bei Corinna und Mark eingezogen. Die letzten zwei Wochen habe ich dann damit verbracht, zu Vorstellungsgesprächen zu gehen (bisher nur bei 4 Jobvermittlerfirmen) und einfach mal arbeitslos zu sein, also schön ausschlafen, am Strand liegen, bummeln gehen…
Für zwei Wochen hatte ich einen supertollen Promotion-Job: Ich habe einen leuchtgrünen Suzuki Swift bekommen, incl. Tankkarten (ich konnte beides auch privat nutzen so viel ich wollte!)! Hab mich dann immer mit 4 anderen Suzukis getroffen und wir sind in ner Kolonne durch die Stadt gefahren und haben dann Flyer verteilt.
Jetzt grad bin ich wieder auf Jobsuche. Ich gehe nur so oft ich kann für die Aids Trust Australia Geld sammeln, wo ich etwas Geld für bekomme. Leider ist das mit der Jobsuche hier doch nicht sooo einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Vor zwei Wochen bin ich Cori und Mark ausgezogen, da ich es den beiden nicht länger zumuten wollte, mich in ihrer Wohnung wohnen zu lassen. Ich wohne mit Saskia (hab ich vor kurzem abends kennen gelernt) bei ner ehemaligen Goethe-Kollegin. Die Wohnung liegt in Woollarah, das ist ganz in der Nähe vom Bondi Beach (haben manche von euch viell. schon mal gehört) und zur Inner-City ist es auch nicht weit.
Ihr fehlt mir alle! Deshalb würde ich mich freuen, ein bissel mehr von euch zu hören! Schreibt mir doch Mails! Und schickt mir auch Fotos!!! Ich hab auch ein riiieesengroßes Postfach, also braucht ihr keine Angst zu haben, dass es überlastet wird. Und ich hab jetzt auch Skype! Ich bin zu finden unter mellse82, nur ne Kamera hab ich momentan noch nicht.
Viele liebe Grüße aus Down Under!
Eure Mel
